"Badlands, Red Rocks and Hoodoos" USA 2012

 

 

Samstag, 05.Mai 2012   Ein Up and Down der Gefühle

 

Früh um 5:00 Uhr klingelt der Wecker und wider Erwarten haben wir recht gut geschlafen. Schlaflose Nächte vor einer USA-Reise sind nicht mehr notwendig, es ist mittlerweile bereits unsere fünfte Tour in unser Lieblingsreiseland.

Pünktlich um 6:00 Uhr klingelt Dietmar, unser Freund, und bringt uns zum Flughafen nach Tegel. Um 7:30 Uhr ist hier noch nicht viel los und das Einchecken geht zügig. Pünktlich um 9:45 Uhr hebt die Boeing 757-200 Richtung New York ab.

Wir haben Economy Plus gebucht und die Beinfreiheit und der Platz sind sehr großzügig. Der Flug vergeht im wahrsten Sinne des Wortes dank Inseat Entertainment und sehr netten Personal wie im Fluge und wir landen pünktlich um 12:40 Uhr Ortszeit in New York auf dem Newark Airport.

Die Immigration Control war nach 30 Minuten durch – der Officer war nett und hatte sogar Lust auf Small Talk – und die Customs Control nach weiteren 30 Minuten durch. Die Maschine nach Denver sollte pünktlich um 15:51 Uhr starten.

Eine halbe Stunde vor Boarding wurde uns mitgeteilt, das sich das Abfluggate geändert hatte. Von Gate C80 würde der Flieger von Gate C136 starten. Also gefühlte 5km durch das C-Terminal – wir waren ja gut in der Zeit. Das Boarding startete überpünktlich und 15:45 Uhr war „Boarding complete“. Das stimmte mich optimistisch, denn wir haben in Denver dank einer Flugplanverschiebung durch United gerade einmal 35 Minuten Zeit für die Maschine nach Tucson /AZ.

Aber Murphys Law kann gnadenlos zuschlagen. Um 15:50 Uhr kommt die Durchsage, man habe ein Problem mit der Klimatisierung – der Techniker ist alarmiert. 16:30 Uhr die nächste Durchsage, man habe jetzt bereits 5 Mal einen Techniker angefordert, der sollte jetzt aber kommen. Mein Gefühlszustand sackte auf einen neuen Tiefstand.

Mit 90 Minuten Verspätung startete die Boeing 737 gen Denver, vom Anschlussflug hatten wir uns bereits verabschiedet. Nach einer Stunde Flug die nächste Durchsage vom Piloten: Man hätte alle Turbinen auf Volllast und würde fast die komplette Verspätung aufholen. Die Landung sollte jetzt um 19:10 Uhr sein – 25 Minuten vor dem Abflug nach Tucson.

Es keimte wieder Hoffnung auf. Exakt um die prognostizierte Zeit setzte der Flieger in Denver auf und dockte an Gate B36 an. Unser Flug nach Tucson sollte von Gate B58 starten. Sollte – als Gate wurde jetzt B192 ausgeschrieben. Wir rannten gefühlte 10km quer durch das B-Terminal und erreichten völlig ausgepumpt das Gate. Der Flieger war noch angedockt, das Personal noch am Gate – das Gate seit 5 Minuten geschlossen ! Auf unsere Bitte, uns noch in die Maschine zu lassen wurde uns geantwortet, der Flugkapitän würde das nicht mehr zulassen. Jetzt war mein Gefühlszustand unterhalb des Kellerbodens.

Jetzt waren wir restlos frustriert. Die beiden Damen am Gate waren ja bereits dabei, eine Alternative für uns zu suchen. Der nächste Flug wäre am nächsten Morgen früh um 8:45 Uhr.

In diesem Moment kommt noch ein zweites Pärchen mit dem gleichen Schicksal um die Ecke. Die beiden saßen in der gleichen Maschine wie wir und wollten auch nach Tucson. Auch ihnen wurde die uns angebotene Option angeboten.

Wir nehmen die Möglichkeit an – es bleibt uns ja nichts weiter übrig. Wir gehen gemeinsam zum Customer Service Center. Das liegt am Gate B58 auf halber Strecke zurück.

Der junge Mann im Customer Service Center ist echt professionell. Phil und ich fragen gemeinsam, was man jetzt zu tun gedenkt. Man würde uns eine kostenfreie Übernachtung im Doubletree Hilton in Denver anbieten. Selbstverständlich inklusive dem Shuttletransport  zum und vom Hotel zum Airport. Zuzüglich 4 Voucher über je 10$ für Dinner und Breakfast. Das Gepäck ist noch in Denver und wird morgen mit unserer Maschine mitfliegen. Wir nehmen an.

Das Hotel ist erstklassig. Wir verabreden uns mit Phil und Amanda, die beiden kommen aus New York und sind in unserem Alter, in der Sportsbar vom Hotel. Ich rufe noch schnell das Hotel in Tucson an und schildere der netten Stimme am anderen Ende der Leitung unser Missgeschick. "No problem – see you tomorrow".

Da wir auf Frühstück keinen Wert legen, hauen wir die 80$ mit Snacks und Bier auf den Kopf. Die beiden sind nette Typen und nach einer echt netten Unterhaltung fallen wir todmüde ins Bett. Wir sind jetzt 26 Stunden am Stück unterwegs.

 

Geflogene km: jede Menge; ÜN: Doubletree Hilton in Denver / CO für 0 $

 

Sonntag, 06.Mai

 

Der Wake Up Call um 5:30 Uhr ist pünktlich. Wir haben kaum richtig geschlafen.

Unproblematisch geht es zum Denver Airport. Der Flieger startet pünktlich. Unter uns sieht man die ersten Red Rocks und die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains.

Wir landen 10:45 Arizona Time in Tucson. Unsere Koffer sind nicht auf dem Kofferband sondern bereits im Baggage Claim Office. Gestern in der letzten Maschine sind sie nicht geflogen, wäre ja auch wundersam, wenn die Koffer schneller umgestiegen wären als wir. Da unsere Maschine jetzt früh die erste Maschine nach Tucson war, hat man das Gepäck wahrscheinlich gebeamt.

Ist uns aber auch egal. Next Station – Car Rental. Die Car Rental Station ist fast verwaist, der Alamo-Typ verschwindet gerade mit einem Paar in Richtung Autohalle. Man winkt uns zu National-Counter. Alamo und National arbeiten zusammen. Alamo hat in Tucson keine Choice Line. Das hatte ich bereits recherchiert. Wie kommt man also zu einem guten Auto, wenn man den immer angebotenen optionalen Road Site Service auch hier ablehnen würde ?

Mir fällt der 10$-Trick ein, mit dem wir bei Bedarf die Leute an der Rezeption animieren, uns ein gutes Zimmer zu geben. Also 10$ in den Voucher und den Pass gesteckt und nach einem SUV in guter Ausstattung mit 4WD gefragt. Die 10$ verschwinden wie selbstverständlich irgendwo ins Nirvana und der Typ fängt an, in den Schubladen die Fahrzeugschlüssel zu checken. Bei National wohl mit wenig Erfolg. Dann geht er rüber zu Alamo und checkt dort. Er kommt mit einem Schlüssel von einem Santa Fe zurück. Das wäre das einzige Fahrzeug mit 4WD. Genial. Der Hyundai Santa Fe entpuppt sich fast als fabrikneu, hat eine 1a-Ausstattung und einen zuschaltbaren Allradantrieb. Passt !

Wir verstauen unser Gepäck und fahren quer rüber zum Four Points Sheraton. Ich erkläre der netten Lady an der Rezeption noch einmal unser Missgeschick von gestern. Sie schaut in den Computer und erklärt uns, dass ihre Kollegin bereits vermerkt hat, dass man unseren gestrigen Flug gecancelt hätte.

Da wir für dieses Problem nichts können, würde man uns natürlich auch die erste Übernachtung nicht berechnen. Wir können das Zimmer auch sofort belegen, da es für uns eh reserviert war. "Ich liebe Amerika !"

Wir checken ein, machen uns frisch, fahren zum Walmart in die Valencia Road und bunkern Proviant für die nächsten Tage. Die Sonne scheint volle Kraft, es sind 95°F.

Jetzt mussten wir uns noch entscheiden, ob wir zur White Stallion Ranch oder zum Saguaro Nationalpark fahren. Da die Kakteen im Mai blühen und wir das noch nicht gesehen haben fällt die Entscheidung Richtung Saguaro.

Die Blüte der Kakteen ist klasse. Gerade die weißen Blüten der Saguaros sehen spitze aus.

 

 

 

Wir schießen Bilder und fahren am späten Nachmittag zurück in das Hotel. Dann geht es an den Pool. Wir haben schließlich Urlaub.

Abends gehen wir im Hotel essen. Das Filet Mignon zerfällt fast auf der Zunge. Dann geht es ins Bett. Der Stress der letzten Stunden fordert doch seinen Tribut.

 

Gefahrene Km: ca. 90; ÜN: Four Points Sheraton Tucson / AZ für 110 $

 

Montag, 7.Mai

 

Wir werden gegen 7:00 Uhr wach und gehen nach dem Duschen frühstücken. Das Frühstück ist wirklich gut, sogar der Kaffee schmeckt. Das Four Points Sheraton at the Airport können wir absolut empfehlen.

Wir machen uns in die Spur und fahren über die Valencia Road auf die I10 Ost zum Saguaro NP Ost. Es gibt unterschiedlichste Meinungen, welcher der beiden Parks schöner ist. Für uns ist es eindeutig der Ostpark. Der Loop ist asphaltiert, an allen markanten Punkten sind Haltebuchten und die Kakteen selbst haben hier gefühlt doppelt soviel geblüht. Klar, dass jede Einschätzung nur subjektiv sein kann.

 

 

 

 

 

Nach ausführlichen Fotostopps geht es über die I10 weiter Richtung Osten. Wir fahren nach Tombstone. Tombstone war um 1880 Schauplatz berühmter Schießereien, so auch die Schießerei am O.K. Corral mit den Earp Brüdern und Doc Holliday am 26. Oktober 1881.

Heute ist Tombstone mit der verkehrsberuhigten Allen Street eine Touristenattraktion. Täglich werden die Schießereien von Wyatt Earp mit den Clantons nachgestellt. Historische und historisch nachgebaute Gebäude und Saloons vermitteln einem das Gefühl einer Westernstadt.

 

 

 

 

 

 

 

Uns als Countryfans gefällt diese Atmosphäre ausgesprochen gut. Bevor wir uns auf den Weg machen nehmen wir noch einen kleinen Drink in Big Nose Kates Saloon.

 

Gegen 17:00 Uhr geht es weiter Richtung Osten nach Willcox.
Kurz hinter Tombstone auf der AZ 80 hat die Border Patrol einen Checkpoint aufgebaut. Wir müssen uns ausweisen, man fragt nach dem Einreisedatum, dem Abreiseort und wie lange wir in den Staaten bleiben wollen. Wir beantworten alles wahrheitsgemäß und der Officer macht noch etwas Smalltalk.

Der Stempel vom Immigration Officer, den man bei der Einreise erhält und auf dem das Einreisedatum und das späteste Ausreisedatum vermerkt ist, werden besonders genau betrachtet. Seit das grüne I 94 Formular weggefallen ist, ist dieser Stempel die Legitimation für den Aufenthalt in den Staaten.

Gegen 18:00 Uhr sind wir in Wilcox und checken im Holliday Inn Express ein.
Willcox besteht aus ein paar Motels, einen Safeway, in den wir Proviant bunkern, ein paar Häusern und einen Truckstop. Ansonsten ist hier nichts los.

Abends gibt es noch ein Corona aus der Kühlbox, dann ist Nachtruhe. Morgen geht es in das Chiricahua National Monument.

 

Gefahrene Km: ca. 250;   ÜN: Holliday Inn Express Willcox  / AZ für 93 $

 

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